Yogalehrer-Ausbildung

Ausbildungsablauf

Wenn wir um uns schauen und die Welt betrachten, wie sie sich uns zeigt, stellen wir uns vielleicht gelegentlich die Frage, welche Wirkungszusammenhänge hinter dem äusseren Schein verborgen sein mögen.

Wenn wir in uns selbst hineinschauen, unseren Motiven, unseren Gefühlen und unseren Zielen nachspüren, stellen wir uns vielleicht gelegentlich die Frage, welches die Bedingungen für das Entstehen und Vergehen all dieser Motive, Gefühle und Ziele sein mögen.

Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf den anderen Menschen richten und sehen, wie er sich anstrengt, in seinem Leben das zu verwirklichen, was in ihm an Wünschen und Hoffnungen angelegt ist, dann fragen wir uns vielleicht, welchen Beitrag wir zu seiner Entwicklung leisten können.

Mit diesen drei Fragen beschäftigen wir uns als Yogalehrerinnen und Yogalehrer intensiv. In diese drei Gebiete tauchen wir ein. Wir untersuchen sie tiefer als unsere Mitmenschen, und wir werden zeitweilig alle unsere Kräfte aufbringen müssen, um für einen lichten Moment den Schleier zu zerreissen, der das Nicht-Wissen vom Wissen trennt.

Der Ausbildungsgang des Schweizer Yogaverbandes soll die Teilnehmenden darin unterstützen, in diesen drei Gebieten kompetent zu werden, das heisst: Hinter dem oberflächlichen Schein der Dinge die tieferliegenden Ursachen zu erkennen, die Intuition für die unsichtbaren Zusammenhänge und das Verständnis der geheimen Gesetze der Welt und des Lebens zu entwickeln.

Den in uns ständig fliessenden psychomentalen Strom zu kennen, zu jedem Zeitpunkt viele Informationen über den Zustand unseres Körpers und unseres Geistes zur Verfügung zu haben, und in der Lage zu sein, das eigene Verhalten im Hinblick auf die von uns als essenziell erkannten Ziele autonom steuern zu können.

Sich des Standortes des anderen Menschen mit all seinen Problemen aber auch Möglichkeiten bewusst zu sein und fähig sein, eine Begegnung in Liebe zu gestalten, so dass der andere dabei wachsen kann und auf den Weg zur Realisierung seiner Potenziale geführt wird. YogalehrerIn ist ein Beruf, der viel Freude und Befriedigung bereiten kann und mit dem wir einen wirklich sinnvollen Beitrag in der modernen Gesellschaft leisten können. Es ist ein Beruf mit einer grossen Verantwortung, denn wir arbeiten mit dem anderen Menschen, der sich uns anvertraut und von uns einen positiven Beitrag für sein Leben erhofft. Umso wichtiger ist es, dass wir uns auf diesen Beruf, der eher eine Berufung ist, sorgfältig vorbereiten, dass wir den jahrtausendealten Weg des Yoga zuerst selbst begehen, um die auf diesem Weg liegenden Schätze zu heben, so dass wir diese aus einem inneren Reichtum heraus später an unsere SchülerInnen weitergeben können.

Ausbildungsdauer und Umfang

Der ganze Ausbildungsgang dauert vier Jahre. Jedes Jahr umfasst:

  • 2 einwöchige Blockkurse
  • 5 Wochenenden à 3-4 Tagen

Total 34 Kurstage pro Jahr. Insgesamt 136 Kurstage und über 1‘224 Lektionen.

Lehr- und Lernmethoden

Im Lehrgang kommen verschiedene Lehrmethoden zur Anwendung. Neben dem klassischen skriptunterstützten Lehrvortrag nehmen explorative Diskussionen sowie das selbstgesteuerte und entdeckende Lernen eine wichtige Rolle ein. Für den Erwerb der praktischen Fähigkeiten kommen oftmals mentale Lerntechniken und für Verhaltenstrainings videounterstützte Methoden zum Zug. Im Lauf der Ausbildungszeit kommt es zu einem intensiven Kontakt und einer kreativen Stimulierung innerhalb der Klasse. Alle TeilnehmerInnen erhalten im Rahmen von Coaching- und Standortgesprächen regelmässig persönliches Feedback von der Kursleitung.

Einzelne Kursblöcke mit Schwerpunkt in den Bereichen des traditionellen Yoga, der Meditation, des Pranayama und der Ergründung west-östlicher Mystik sind als spirituelle Rückzüge gestaltet. Während diesen, dem inneren Wachstum gewidmeten Zeiten, wird bewusst auf jeglichen Kontakt zur Alltagswelt sowie auf Ablenkung und Zerstreuung verzichtet.